Andreas Walter saß mit seiner schönen jungen Frau in dem schönsten Café der Kreisstadt. Es war eigentlich Kaffeezeit, trotzdem stand der Kühler mit dem Champagner neben dem Tisch. Sie prosteten sich mit dem ersten Glas fröhlich zu. Andreas flüsterte: „Auf unser Schlösschen!“
Tina strahlte ihren Mann an und hauchte verliebt: „Ich gratuliere dir, mein Schatz. Das hast du wieder mal wunderbar hinbekommen. Kannst stolz sein. Mit vierzig Jahren Schlossbesitzer! Und das aus eigener Kraft.“
Andreas erzählte ausführlich, dass er das kleine Schloss endlich für den symbolischen Preis von einem Euro erworben hatte. Seine Konzeption für die Renovierung und Verwendung als Schulungszentrum war von den Ämtern akzeptiert worden. Man war im Prinzip froh, dass man den heruntergekommenen Kasten los wurde und der Denkmalschutz trotzdem seinen Willen bekam, das Schloss für die Nachwelt zu erhalten.
Tina griff über den Tisch zu seinen Händen und lockte: „Ich könnte dich jetzt küssen.“
„Warum tust du es nicht einfach“, provozierte er. „Ich könnte aber noch etwas ganz anderes.“
„Wem sagst du das. Ich glaube es macht der Champagner um diese Zeit.“
Andreas klingelte bedeutungsvoll mit dem dicken Schlüsselbund und schaute sie mit großen fragenden Augen an. Viel zu schnell machten sie nun den Rest ihres Champagners nieder und bestellten sich ein Taxi. Der Chauffeur schaute sie bei Nennung des Fahrzieles ungläubig an.
Voller Stolz öffnete Andreas das knarrende Hauptportal seiner Neuerwerbung. Erschreckt fuhr Tina auf: „Du willst mich doch nicht etwas in der alten Bude…?“
„Liebes, es gibt ein komplett eingerichtetes Zimmer, in dem ich schon drei Nächte geschlafen habe, als ich mit dem Architekten hier war.“
Er hatte Recht. Richtig anheimelnd war das kleine saubere Turmzimmer, das nur mit einem Bett, einer Kommode, zwei Sesseln und einem Tisch ausgestattet war. Tina hatte im Vorbeigehen registriert, dass ein Ausguss und ein Wasserhahn auf dem Treppenabsatz angebracht waren. Andreas breitete die Arme aus und rief ihr zu: „Herzlich willkommen in unserem feudalen Liebesnest.“
Sie flog in seine Arme. Gegenseitig schnappten sie mit den Lippen nach ihren Zungen. Ganz wild war Tina von einem Moment auf den anderen. Sie legte ihren Kopf weit in den Nacken, als Andreas vor ihr in die Knie ging und begierig seinen Kopf unter ihren Rock schob. Er war angenehm überrascht, wie warm und feucht seine Lippen an ihrer Scham begrüßt wurden. Ein Zittern und Beben ging durch den Frauenleib. Andreas schob den feuchten Slip einfach zur Seite und schenkte ihr ein zärtliches Vorspiel, wie sie es am liebsten mochte. Obwohl ihm zuweilen die Luft unter dem Rock knapp wurde, schickte er sein geliebtes Weib ganz rasch in einen Orgasmus.
Genüsslich schnurrte Tina, als er sie endlich aus all ihren Sachen schälte. Wie immer schaute sie neugierig nach unten, als sah sie ihre herrlichen Brüste zum ersten Mal. In Wirklichkeit konnte sie sich niemals satt sehen und erfreute sich immer wieder daran, wie stramm die schmucken Brüste trotz ihrer dreißig Jahre standen. Wie eine wertvolle Statue legte Andreas seine Frau auf das schöne alte Bett. Nur ein Weilchen nahm sie seine raffinierten Zärtlichkeiten an ihren Brüsten hin, dann protestierte sie, weil er immer noch in seinen Klamotten steckte. Rasch war sie auf. Sie nahm sich gar nicht die Zeit, ihm erst aus dem Hemd zu helfen. Rasch waren Gürtelschnalle und Reißverschluss auf. Wie besessen machte sie sich mit fleißigen Lippen über ihren allerbesten Freund her. Binnen kürzester Zeit waren sie beide so aufgereizt, dass sie sich nicht mehr zurückhalten konnten. Wie in Trance stieg er über sie und machte ihr den Quickie in einem Tempo, wie sie es von ihm noch nicht erlebt hatte. Sie strahlte, als er sich ganz tief in ihr entspannte. Er küsste sie innig und versuchte seinen Sturm zu erklären: „Das war es, was mich so wild gemacht hat. Dir war es doch auch sehr bewusst, dass ich kein Kondom übergezogen habe. Von mir aus könnte es gerade geschehen sein. Jetzt haben wir ja ein Schloss für einen kleinen Prinzen oder für eine Prinzessin.“
Leise schnurrte sie: „Und ich werde wohl gar nicht mehr gefragt? Nein bitte, das war Spaß. Ich habe es mir ja oft genug gewünscht.“ Ungläubig schaute sie ihn an, weil sie das Gefühl hatte, dass er gar keine Pause nötig hatte. Er bestürmte sie schon wieder mit sanften Hüftschwüngen. Ganz weit nahm sie ihre Beine an die Brust, weil sie sich einbildete, alles ganz fest in sich halten zu müssen, was sie von ihm empfangen hatte. Scherzhaft schimpfte er: „He, mach ein bisschen mit. Noch wissen wir nicht, ob du schwanger bist. Du kannst dich also ruhig noch bewegen.“
„Lass mich einfach unter dir liegen und deine Liebe hinnehmen“, winselte sie.
Nach gut zwei Stunden stand Tina mit breiten Beinen vor dem Bett und jammerte: „Nun habe ich nicht mal eine Dusche.“ Dann machte es ihr sogar Spaß, wie sie splitternackt auf dem Trennabsatz stand und sich mit kaltem Wasser notdürftig zwischen den Beinen reinigte. „Hör auf“, schrie sie entsetzt auf. Von drinnen hörte sie: „Hast du etwas gesagt?“
Tina zitterte vor Aufregung. Ganz deutlich hatte sie den ziemlich heftigen Patsch auf ihren Po gemerkt und den flüchtigen Griff zu ihrer Brust. Sie konnte natürlich nichts anders denken, als dass es Andreas gewesen war. Der allerdings hatte gerade von drinnen gerufen. Mit ein paar großen Sätzen war sie im Turmzimmer. Das Wasser hatte sie in ihrer Erregung laufen lassen. Andreas sah ihr das Entsetzen an. Stumm fragte er und erfuhr: „Jemand hat auf meinen nackten Hintern geklatscht und an meine Brust gefasst.“
Er foppte: „Da war sicher der Wunsch der Vater des Gedankens.“
Tina wurde laut. Entschieden sagte sie, dass sie keine Stunde in diesem Turmzimmer bleiben wollte, gleich gar nicht übernachten. Andreas nahm das Geschehen noch immer nicht ernst. Trotzdem bestellte er ein Taxi und sie ließen sich zu ihrem Hotel fahren.
Das alles war beinahe zwei Jahre her. Inzwischen war aus dem halb verfallenen Schlösschen ein Schmuckstück geworden. Die Renovierung war so gut wie abgeschlossen, die Inneneinrichtung schon im vollen Gange.
Tina hatte fast vergessen, dass ihr eine imaginäre Hand vor dem Turmzimmer auf den Podex geklatscht und ihre Brust gegriffen hatte. Sie glaubte inzwischen selbst, dass sie an diesem Tage irgendwie überreizt gewesen waren. Seit dem hatte sie auch mit Andreas dort schon zweimal ohne besondere Vorkommnisse übernachtet.
Als sich eines Morgens die Innenarchitektin durch die Räume des Erdgeschosses begab, um zu kontrollieren, ob die Gardinen und Vorhänge ordentlich angebracht waren, sah sie das eingeschlagene Fenster. Rasch stellte die fest, dass die Mappen mit den Bauunterlagen und allen alten Grundrissen und Schnitten verschwunden waren. In der fertig eingerichteten Küche waren die meisten Türen aufgerissen. Sicher konnte niemand feststellen, was fehlte. Man war sich nur sicher, dass nach Lebensmitteln gesucht worden war. Eindeutig fehlten im Kühlschrank große Colaflaschen.
Nach fernmündlicher Rücksprache mit Andreas Walter erstattete die Innenarchitektin Anzeige. Sie war sich später nicht sicher, ob der Polizist am Telefon ihren heiseren Aufschrei noch gehört hatte. Sie hatte jedenfalls den Hörer noch in der Hand, als sie sich von hinten unter den Rock gegriffen und durch ihren Schritt gestreichelt fühlte. Weil sie keinen Menschen sah, begab sie sich eiligst nach draußen, um die Polizei auf dem Vorplatz zu erwarten. Mit fliegendem Atem redete sie sich ein: „Musst es verdammt nötig haben, wenn du schon Hände spürst, wo gar keine sind.“