Ein paar Tage, nachdem Filomena mit Bill gemeinsam auf der Jagd gewesen war, geschah das, was allen seit Wochen im Kopf herumgegangen war, was niemand bisher ausgesprochen hatte. Es gab die erste ernsthafte Verletzung, die man ohne ärztliche Hilfe in den Griff bekommen musste. Filomena hatte sich den Knöchel gebrochen. Als sie von Hanna und Bill erst mal bis auf ihr Bett transportiert war, fluchte der Professor fürchterlich: „Willkürlich hat man uns hier den Gefahren ausgesetzt, ohne daran zu denken, was alles passieren kann. Wir hätten Infektionen bekommen können, Blinddarmentzündungen, Gallenkoliken oder Nierenkoliken. Nichts haben wir, um kompetente Hilfe herbeizuholen. Ja, wir wissen nicht einmal, wie weit wir von menschlicher Zivilisation entfernt sind. Leichtfertig ist das.“
Hanna strich ihrem Mann beruhigend übers Haar. Einfühlsam sagte sie: „Du hast ja recht, aber wir haben zum Glück keine Infektion. Übrigens haben wir dafür in der Sanitätskiste Antibiotika. Wir haben zum Glück auch keine Blinddarmentzündung. Mal den Teufel nicht an die Wand. Und was Filomena anbelangt … was man fühlen kann, deutet nicht darauf hin, dass es ein komplizierter Bruch ist. Wir werden sie geschient lagern, bis die Schwellung abklingt und das Bein dann ganz einfach mit Gipsbinden umwickeln. Die gibt es auch in unserem Vorrat.“
„Hanna, du bist ein Musterbeispiel von Ruhe und Gelassenheit. Kann dich überhaupt etwas auf die Palme bringen?“
„Viel, mein Lieber. Aber was bringt es, wenn wir uns über Dinge zerfetzen, die wir sowieso nicht ändern können. Zusammengenommen können wir doch gar nicht so sehr mit unserem Schicksal hadern. Wir schaffen es sogar mitunter, die Gedanken an den Kometen zu verdrängen.“
Sorgfältig wurde Filomenas Bein geschient. Ein wenig Erfahrung brachte Bill mit, weil er während seiner Militärdienstzeit einen Sanitäterlehrgang absolviert hatte. Natürlich war alles nicht professionell, weil man sich den Knochen nicht mal in einer Röntgenaufnahme ansehen konnte. Jedenfalls waren sie alle froh, dass Filomenas Schmerzen erträglich blieben. Oft wehrte sie sich mit Händen und einem Fuß dagegen, wie sie von ihren Leidensgefährten verwöhnt wurde. Es half ja nichts. Aufstehen konnte sie natürlich nicht. Aber man hätte sie am liebsten auch noch gefüttert.
Hanna war mal wieder sehr pragmatisch. Als Bill mit einem mächtigen Arm voll Feuerholz für den Herd aus dem Busch zurückkam, wunderte er sich nicht schlecht, dass nun in ihrem Schlafzimmer drei Betten nebeneinander standen. Filomena lag in der Mitte und strahlte ihn an. „Hanna ist ja so lieb“, begeisterte sie sich. „Was würde ich ohne euch machen?“
„Ohne uns wärest du gar nicht hier“, sagte er mit einer besonderen Betonung, die sie daran erinnern sollte, was sie ihm am Strand gesagt hatte.
Die Abendmahlzeit wurde zweckmäßigerweise an Filomenas Bett eingenommen. Man konnte sogar schon wieder lachen und Filomena witzelte über ihr Pech.
Während Hanna und Bill den Abwasch besorgten und in der Miniküche für Ordnung sorgten, rutschte Filomena in das rechte Bett. Sie wollte einfach nicht der Keil sein, der sich durch das dumme Bein zwischen die Eheleute trieb. Sie war schon schwer zu überzeugen gewesen, überhaupt mit in das Schafzimmer zu ziehen.
Filomena sah, wie Bill mit nacktem Oberkörper am Fenster vorbei rannte. Sie wusste, dass er sein Abendbad nehmen wollte. Gleich war Hanna an ihrer Seite und wunderte sich, weil sie das Bett gewechselt hatte. „Hast du Angst, dass du von zwei Seiten verwöhnt wirst?“ fragte sie und setzte sich auf die Bettkante.
Filomena druckste einen Moment herum. Dann sagte sie zögernd: „Würdest du mir bitte helfen, einen neuen Slip anzuziehen. Er ist bei meinem Sturz ganz schmutzig geworden. Ich weiß nicht, wie ich ihn alleine über die Schiene bekommen soll.“
Hanna nickte eifrig und fragte: „Soll ich dich nicht auch unten herum ein bisschen waschen? Musst dich nicht genieren. Du bist mir inzwischen so vertraut geworden.“
„Erst muss ich mich mal raus quälen. Die Blase drückt.“
„Nichts zu machen“, entschied Hanna, „so lange du nur die Schiene dran hast machst du dein Pipi im Bett.“ Sie erhob sich und kam mit einer großen Emailleschüssel zurück, die sie Filomena unter den Hintern packte. Als es langsam zu sprudeln begann, griff Hanna zu und zog den Brunnen sanft auf. Begeistert rief sie: „Ich habe noch niemals genau gesehen, wie und wo es bei einer Frau heraussprudelt.“
„Hör auf, ich geniere mich“, hörte sie von oben.
Sie dachte gar nicht daran. Bis zum letzten Tröpfchen beobachte sie alles und erregte sich unheimlich daran. Die relative Armut brachte es mit sich, dass die Schüssel innerhalb von Minuten vom Nachtgeschirr zur Waschschüssel avancierte. Gleich darauf wimmerte Filomena: „Oh, ist das herrlich. Sicher bin ich zum letzten Mal als Baby so liebevoll gewaschen worden. Nicht einmal selbst gehe ich so einfühlsam mit meinen unteren Organen um. Hanna trocknete alles sorgfältig und wisperte: „Gleich wird es noch liebevoller. Das gesunde Bein nahm sie ganz hoch, um sich die Freiheit zu schaffen, ihre Küsse dort zu platzieren, wo sie Filomena zum Zittern und Beben bringen konnte. Die schrie begeistert: „Ja, dreimal täglich hat mir der Arzt das verschrieben.“
Die beiden Frauen waren froh, dass Filomena wenigstens zu einem Orgasmus kam, ehe Bill vom Meer zurück war. Ein Blick in das Schlafzimmer genügte ihm, um an den roten Wangen seiner Assistentin zu erkennen, was da gerade gelaufen war. Genau genommen lief noch etwas, denn Hanna rief ihm zu: „Kommst du bitte mal. Du musst Filomenas geschientes Bein hoch halten. Ich muss ihr einen frischen Slip überziehen. Bill schluckte schwer. Bei der Prozedur war es nicht zu vermeiden, dass er einen Blick in ihren nackten Schritt bekam. Die Frauen schauten sich blinzelnd geheimnisvoll an.
Als Hanna zum Strand lief, um ihre Abendtoilette zu machen, wäre ihr Bill am liebsten gefolgt. An der Tür bekam er einen Rüffel: „Du willst die Kranke doch nicht ganz allein lassen.“
Ganz dicht drängte er sich an sie, dass sie an ihrem Bauch fühlen konnte, wie es unter seiner Badehose pochte. Leise knurrte er: „Später im Bett können wir ja auch nicht.“
„Dass ihr Männer nur immer an das Eine denken müsst. Jetzt steht im Vordergrund die Krankenpflege.“
Bill blieb zurück. Er wagte sich mit seinem Aufstand gar nicht gleich zu Filomena. Die rief bald nach ihm und als er an ihrem Bett saß, wisperte sie: „Verletzt ist aber nur mein Bein.“
Schon die paar Worte sorgten dafür, dass es sich in seiner Hose schon wieder regte. Sie tastete nach dem unruhigen Geist, beförderte ihn an die frische Luft und lotste ihn bis zu ihren Lippen. Wenigstens dieses Vergnügen wollte sie sich gönnen, wenn sie schon kampfunfähig war. Bill brannten bald die Sicherungen durch. In seiner hellen Aufregung konnte er noch beten, dass Hanna ja nicht so schnell von ihrem Bad kommen sollte. Filomena wurde immer wilder. Sie legte es darauf an. Am Ende schüttelte sie wild ihren Kopf und rief mit einem Schuss Genierlichkeit: „Frauen sollen noch schöner davon werden.“
Während des ganzen Spiels wagte Bill nur ihre Brüste zu verwöhnen. Von ihrem Schoß an war für ihn wegen ihres Bruchs Sperrgebiet. Dass er damit nicht ganz richtig lag, hörte er heraus, wie Filomena sagte: „Und mit dieser Erregung soll ich nun in den Schlaf kommen.“ Das war zwar ernst gemeint, aber sie hoffte schon darauf, dass Hanna später neben ihr zu liegen kam und sie nicht schmachten lassen würde.