Der eisige Wind tobte um die morschen Balken der Berghütte, als hätte er nur ein Ziel: alles Leben draußen im Wintergrau erstarren zu lassen. Doch hinter den knarrenden Holzwänden loderte ein anderes Feuer – ein flackernder Schein, unter dem es vor heimlicher Hitze knisterte. Der Kamin spuckte Funken in die Dunkelheit des Raums, ließ Schatten tanzen, während der Schnee draußen in dichten Flocken fiel. Jeder Atemzug verwandelte sich in einen sanften Hauch, als sie mit halb geöffneten Lippen vor dem offenen Kamin lag.
Sie war eingehüllt in eine wollige Decke, die jedoch wenig von ihrer nackten Haut verdeckte. An ihrem Schenkel blitzte ein Streifen sinnlicher Wärme, ihr Blick war verlangend, beinahe fordernd. Es war diese winterliche Einsamkeit, die sie in ihrer rauen Art noch stürmischer machte. Ihre Augen brannten vor Ungeduld, als er die Hüttentür zuwarf und sich den Schnee von den Stiefeln klopfte. Er hatte das Holz gehackt, er hatte die Kälte gespürt, und nun, da er sie vor sich sah, wusste er, dass nur ihr Körper ihn von innen wärmen konnte.
Ein hungriges Lächeln zitierte sich auf ihren Lippen. Sie trank einen Schluck Glühwein, der noch dampfte, und blickte ihm in einer Mischung aus Unschuld und listiger Erregung entgegen. Der erste Kuss traf sie unvermittelt, fordernd und tief. Ihre Lippen waren heiß, ein Kontrast zum frostigen Wind, der ab und zu durch Ritzen in das Innere wehte. Sie ließ ihre Zunge spielerisch und verwegen nach seiner schmecken, während er sie enger an sich zog. Draußen mochten Schneeflocken toben, drinnen entstand eine andere Art von Sturm, ein Sturm der Lust, der nur eines kannte: Hingabe.
Seine Finger waren noch kalt von der Arbeit, fassten sie aber mit einer Entschlossenheit, die ihr einen Schauder über den Rücken jagte. Die Decke fiel tiefer, enthüllte ihre Brüste dem flackernden Licht. Er starrte sie an, als hätte er noch nie etwas Schöneres gesehen – und sie genoss das Gefühl, in diesem Moment begehrt zu werden, als gäbe es weit und breit keine andere Frau. Er beugte sich vor, ließ seine Lippen über ihre empfindlichen Spitzen huschen, bis sie vor Erregung die Luft einzog. Die Hitze fraß sich durch ihren Körper; sie spürte ein Drängen, ein gieriges Verlangen, das jeder Logik spotten wollte.
Während das Feuer im Kamin Funken regnete, glitt sein Hemd zu Boden. Er stand halb nackt vor ihr, die Muskeln sichtbar angespannt, die Haut gerötet von der Kälte – und doch vollkommen heiß auf das, was vor ihm lag. Ein unterdrücktes Stöhnen entfuhr ihr, als er ihre Hüfte berührte und die pelzige Unterlage unter ihr krachte. Ohne Scheu griff sie an seinen Gürtel, löste ihn mit flinken Bewegungen, befreite ihn von den Schichten, die ihn noch von ihr trennten. Eine Wolke von dampfendem Atem stieg zwischen ihnen auf, als sie ihn innig ansah, bereit, sich ihm ganz hinzugeben.
Ihre Hände wanderten forsch über seinen Körper, erkundeten den breiten Rücken, spürten jede Linie seiner Haut. Sie wollte ihn spüren, hautnah, fest, als wäre dieser Wintertag der letzte Augenblick auf Erden. Sein Stöhnen verriet, dass sie ihn an genau den richtigen Stellen berührte, ihn mit jedem Atemzug näher an den Rand der Vernunft lockte. Die Schneeflocken, die an den Fenstern klebten, waren ihnen gleichgültig. Das Knarren des Gebälks war nur Begleitmusik für das Crescendo aus Gier und Begierde.
Mit einem leisen Keuchen warf er sie zurück auf das dicke Fell, ließ seine Zunge an ihrem Hals entlanggleiten und fand schließlich ihren Busen, an dem er sich gierig festtrank. Ihre Finger vergruben sich in seinen Haaren, als wolle sie sich an ihm festklammern, um nicht in diesem Rausch zu versinken. Sie lachte leise, ein verruchtes Kichern, als seine Lippen tiefer wanderten und ihre Schenkel sacht auseinanderdrängten. Nur das Knistern des Feuers und jene leisen, kehligen Laute, die sie nicht zu zügeln wusste, drangen in ihr Bewusstsein.
Ihre Herzen schlugen im Einklang, während das Sturmgeheul draußen zu verstummen schien. Sie verlor sich in seinen Berührungen, spürte, wie ihre eigene Haut zu glühen begann. Jeder Zentimeter brannte vor Verlangen, als er mit seiner Hand an ihrer Taille hinaufglitt und sie näher an sich zog. Für einen kurzen Moment schwiegen beide, die Welt angehalten in einem Bann, kreiert aus Dunkelheit, Schnee und ungebändigter Lust. Dann war er wieder über ihr, drängte sich zwischen ihre Beine, und sie bog ihren Rücken, um noch mehr von ihm aufzunehmen.
Entfesselt von jeder Zurückhaltung presste sie ihn an sich, fordernd und ungeniert, bis sie das Gefühl hatten, eins zu werden in dieser eisigen Nacht. Ihr kehliges Aufstöhnen ließ die Flammen im Kamin beinahe ohnmächtig wirken. Der Schnee mochte draußen ganze Weiten begraben, hier aber begruben sie sich nur in einer unstillbaren Ekstase. Funken stoben in ihren Adern, ein wahnsinniges Vibrieren, das durch ihre Körper raste und sie ganz und gar verschlang.
Dann, nach einer Weile, die gar nicht in Worten zu fassen war, ließen sie einander los, keuchend und verschwitzt, als hätten sie gegen einen Wintersturm gekämpft und gesiegt. In ihren Gesichtern spiegelte sich ein unaussprechliches Lächeln. Er beugte sich herab, gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, wo eben noch sein wilder Atem geherrscht hatte. Sie schmiegte sich an ihn, fühlte die Wärme seiner Brust und das feuchte Prickeln auf ihren eigenen Lippen.
Draußen wuchs die Schneedecke unaufhaltsam, erfasste Fenster, Schwellen und die müden Tannen, die im Wind ächzten. Die Kälte würde im Morgengrauen noch beißender sein. Doch hier, in dieser Berghütte, gab es einen anderen Winter. Einen, der aus Nächten bestand, in denen die Hitze nur weiter anschwoll, anstatt zu erlöschen. Die Welt draußen mochte verharschen, aber in ihren Körpern pulsierte ein Feuer, das jede Flocke schmelzen lassen konnte. Sie kuschelten sich erneut zusammen, legten die Decke um ihre dampfenden Leiber und spürten das weiche Fell unter ihnen.
Für einen Augenblick war alles still. Ihr Atem war ruhiger geworden, doch ihre Blicke verrieten, dass dies nicht das Ende war, sondern nur eine kurze Pause. Die Nacht war lang, der Schnee fiel weiter – und zwischen prasselnden Holzscheiten würde bald wieder ein hungriger Funken in ihren Blicken aufleuchten. Sie würde ihr eigenes, kleines Wintermärchen schreiben, doch dieses Märchen kannte keine Unschuld, keine Zurückhaltung. Nur die berauschende Gewissheit, dass selbst in der tiefsten Kälte ein Feuer lodern konnte, das Körper und Seelen verschlang. Und so legte sich über das leise Stöhnen ein süßes Versprechen.
Wortlos, doch voller Versprechen, glitt sie erneut näher an ihn heran. Ein spielerisches Knistern lag in der Luft, ein leichtes Zittern im hölzernen Boden. Draußen kämpfte der Sturm um jede Faser, drinnen war es ihr Verlangen, das den Ton angab. Der Blick, den sie sich zuwarfen, war eindeutig: Diese Nacht war längst nicht vorbei – sie hatte gerade erst begonnen.