Ich hatte eine fruchtbare Wut im Leib. Meine Mama hatte mir sowieso schon den Vogel gezeigt, weil ich mir so unverschämt teuere Badmöbel gekauft hatte. Ihre übertriebene Sparsamkeit ließ mich kalt; dass aber die Spiegel im Bad schon am zweiten Tag wie beschlagen waren, brachte mich auf die Palme. Kein Putzen half. Ich merkte auch gleich, dass der Schleier nicht an der Oberfläche lag. Zum Glück kümmerte sich meine Installationsfirma sehr schnell um entsprechenden Ersatz.
Mir war ganz mulmig im Bauch, als der Monteur mit den neuen Spiegeltüren kam. Es war der Mann, mit dem ich schon während der Montage der Badmöbel einen sehr gefährlichen Wortwechsel gehabt hatte. Ich glaube, wir waren am Ende beide froh, dass er sich nach Abschluss der Arbeit schnell verabschiedete und verschwand. Ich hatte noch mitbekommen, dass ihm seine letzte Bemerkung einen knallroten Kopf beschert hatte. War wohl ein bisschen zu keck, wie er mir die Einweihung meines Bades empfohlen hatte und sich daran beteiligt gesehen hatte.
Nun war es ihm sichtlich peinlich, dass wir uns wieder sahen. Schon nach ein paar Minuten war die Peinlichkeit voll auf meiner Seite. Ich stand im Türrahmen, sah ihm bei der Arbeit zu und redete vorsichtshalber nur über das völlig abnormale Wetter. Als er die dritte Tür des Spiegelschrankes öffnete, schreckte ich zusammen. Zu spät! Mein unverschämt großer Lieblingsdildo stand darin und daneben der kleinere Vibrator. Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Vielleicht hat er an meinem Gesicht erkannt, dass ich am Boden zerstört war und fühlte sich wieder in Vorderhand. Es war typisch für ihn, wie er einfach so sagte: „Jetzt wird mir ja völlig klar, wovon die Spiegel blind geworden sind. Wer weiß, was die alles mit ansehen mussten. Da könnte ich ja schon blind werden, wenn ich es mir einfach nur vorstelle.“
Ich stand sprachlos im Türrahmen. Der Kerl trieb es auf die Spitze. Er nahm den Dildo in die linke Hand und den Vibrator in die rechte. Grinsend fragte er scheinbar sich selber: „Was nun? Klein und flink? Oder lang und dick?“
Ich konnte es nicht mehr sehen und hören. Mit drei Sätzen war ich bei ihm und griff nach dem Dildo. Es gelang mir nicht, ihn aus seiner Hand zu nehmen. Im Gegenteil! Ich bot ihm sogar ungewollt noch die Chance, den Latexkameraden bedeutungsvoll in meiner Faust hin und her zu schieben. In diesem Moment packte es mich. Ich hatte plötzlich seine kühnen Provokationen vom Tag seiner Montage noch im Ohr. Wie vom Donner gerührt stand er starr, weil ich meine Hand ganz überraschend unter seinen Hosenbund schob. Sofort hatte ich in der Faust, wonach ich suchte. Ein wenig mickerig schon, aber immerhin merklich lebendig. Zu seiner Verblüffung raunte ich: „Du kannst auch noch fragen, ob ich es lieber lebendig oder aus Latex möchte … ob ich mich lieber allein vergnüge oder mit einem Mann, der scheinbar nur groß in Worten ist.“
Da hatte ich ja was gesagt. Groß wurde es in seiner Hose nun auch. Obwohl ich meinen Übermut inzwischen schon bereute, wurde mein Handeln von einem Moment auf den anderen von meinem Bauch bestimmt. Was ich in die Hand bekommen hatte, schoss mir noch viel stärker in den Unterleib, als sein Gestikulieren mit meinen Spielzeugen. Die ließ er übrigens gerade in das Waschbecken rutschen. Er brauchte seine Hände, um mich zu umarmen. Ich war nun nicht mal mehr erstaunt, dass und wie er meine Lippen küsste. Es war kein leises Herantasten, nicht erst mal ein Küsschen. Nein, er drängte mir sofort seine Zunge zwischen die Zähne. Ich machte es ihm nicht schwer. Heiß und kalt lief es mir bei dem Flirt unserer Zungen über den Rücken. Während wir uns heiß küssten, machten seine Hände den ersten Ausflug zu meinen Brüsten und zwischen die Schenkel. Ja, ja, schrie es in mir, lass dir diese Gelegenheit nicht entgegen. Und wenn es auch nur ein One-Night-Stand ist, du hast schon zu lange einen richtigen Kerl vermisst. Seine Griffe zu meinem Po machten mich zu Wachs in seinen Händen. Ich nahm meine Beine von ganz allein auseinander, als er sich von hinten unter meinen Rock schlich und alles liebevoll streichelte, was inzwischen voller Sehnsucht lechzte. Ich hielt mein befriedigtes Knurren nicht zurück und nannte ihn einen geschickten und zärtlichen Mann.
Auf einmal schienen ihm die Sicherungen durchzugehen. Er packte mich, setzte mich auf das Beistellschränkchen und ließ die Träger seines Overalls von den Schultern rutschen. Mir war überhaupt nicht danach, diesen Leckerbissen in so unbequemer Stellung zu genießen. Ich wehrte seinen Sturm ab und foppte: „Da fällt mir ein, ich habe im Schlafzimmer auch noch einen Spiegel, der blind davon sein könnte, was er schon alles sehen musste.“ Ich ließ ihm gar keine Zeit, sprang auf und nahm ihn bei der Hand. Die Hose rutschte ihm bis auf die Waden. Umständlich stieg er heraus und zeigte mir die mächtige Beule der Unterhose. Ich war nicht mehr zu bremsen. Die Initiative hatte ich nun mal übernommen. Mit einem Schubs landete er quer über mein Bett und ich schälte mich vor dem Spiegel aufreizend aus meinen Sachen. Noch munterer wurde ich, als er seine Unterhose abstreifte und am Hemd knöpfte. Ich konnte mir gut vorstellen, was ich ihm für herrliche Perspektiven bot. Um die Wirkung des Spiegels voll auszuspielen, drehte ich mich um die eigene Achse, als ich mir den Büstenhalter aufhakte. So bekam er die strammen Bälle erst mal im Spiegelbild zu sehen. Genau so machte ich es, als ich mir den Slip abstreichelte. Eine leichte Verbeugung machte ich zum Spiegel hin und wusste, was ihn da zwischen meinen Schenkeln anlächeln musste. Ein paar mal zog ich den Slip noch durch den Schritt, wie ich es von Stripperinnen schon gesehen hatte. Dann war es wohl zu viel für seine Nerven. Er zog mich einfach zu sich und erkämpfte sich Platz für seinen Kopf zwischen meinen Schenkeln. Oh, konnte dieser Mann küssen.
Einen Moment ärgerte ich mich, weil ich wie ein kleines Mädchen zappelte. Sein fester Griff in meine Backen normalisierte mich einigermaßen. Ich rief ihm liebvolle Komplimente und die vulgärsten Schimpfworte nach unten. Ich hatte mich überhaupt nicht mehr in der Gewalt. Ich hätte ihn wegstoßen können, weil ich mich überfordert fühlte. Gleichzeitig war mir, als musste ich ihn ganz tief in mich hineinziehen. Ein wenig kam ich der letzten Neigung wenigstens nach. Ich drückte seinen Kopf ganz fest in meinen Schoß und verriet ihm unmissverständlich, wie herrlich ich kam. Ich hätte wahnsinnig werden können. Keinen Millimeter wich er von mir bei meinem heißen Erdbeben. Dafür revanchierte ich mich später allerdings. Meine Französischlektion stand ich durch, bis mir die Ohren dröhnten und ich glaubte, dass ich gleichzeitig mit ihm kam.
Ich weiß nicht, was mein Monteur am nächsten Tag seinem Chef erzählt hat. Jedenfalls blieb er für den Rest des Tages und auch die ganze Nacht bei mir.
Zum Abendessen gönnte ich uns frische Austern aus dem Delikatessladen nebenan und Champagner. Splitternackt nahmen wir unser Mahl. Ich war furchtbar stolz darauf, dass seine Augen noch immer bewundernd an mir hingen und er mein Ego verbal zärtlich streichelte, obwohl er sich ja schon hinreichend an meinen Intimschönheiten erfreut hatte. Für mich dachte ich zum ersten Mal daran, dass es vielleicht mehr als ein One-Night-Stand sein konnte. Als die Austern aus dem Delikatessenladen schon verzehrt waren, kniete er zwischen meinen nackten Schenkeln und flüsterte: „Oh, ich bin verrückt nach Austern.“ Ich gönnte ihm natürlich liebend gern noch einen Nachschlag.