Der Kapitän machte dem Professor gegenüber kein Geheimnis daraus, dass ihnen eine Seereise von etwa zehn Tagen bevorstand. Bill tastete sich vorsichtig heran und merkte bald, dass der Mann nicht sehr viel wusste. Deshalb blieb es mit einer Ausnahme das einzige Gespräch, das die beiden miteinander führten. Wie zu erwarten war, durften sich die drei Passagiere auf dem Kriegsschiff nicht frei bewegen. Nur Filomena war es gestattet, den kurzen Weg von ihrer Kabine zu der der Goodmans zu nehmen.
Zehn Tage! Das war jetzt doch wie ein Schock, obwohl sie auf der Insel viel länger ausgehalten hatten. Hier kam allerdings noch die räumliche Enge dazu.
Am fünften oder sechsten Abend sagte Hanna kurz vor dem Essen: „Ich würde mir wünschen, dass wir Filomena heute bei uns behielten. Mir ist irgendwie danach, mit ihr einen zünftigen Abschied zu feiern. Ja, guck nicht so. Ich habe Sehnsucht nach ihr.“
Spöttisch reagierte er: „Vielleicht soll ich in ihre Kabine gehen?“
„Warum bist du so grantig? Auf unserer Insel haben wir doch auch wunderschöne Stunden zu dritt verlebt.“
Schließlich wurden sie sich einig. Es war dann unter den veränderten Bedingungen gar nicht so einfach, die durchsichtige Einladung zum Bleiben auszusprechen. Als sie schließlich ausgesprochen war, sann Hanna intensiv nach einem Anknüpfungspunkt. Schließlich konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie sprudelte heraus: „Ach was! Was soll der Quatsch. Zieh dich schon aus. Ich habe fürchterliche Sehnsucht nach dir.“
Kleinlaut entschuldigte sich Filomena: „Bitte seid nicht böse. Ich bin heimlich mit einem tollen Offizier verabredet. Er will mich gegen alle Vorschriften in meiner Kabine besuchen. Ich habe schon gesehen, was sich da in seiner Hose nach mir reckte und sehnte.“
Hanna blinzelte ihr vergnügt zu. Es lag ihr daran, zu zeigen, dass sie nicht böse war. Sie konnte gut verstehen, wie sehr sich die junge Frau nach einer Liebesnacht sehnte, nach einer Nacht mit einem Mann für sich ganz allein. Da hatte sie noch keine Ahnung, was Filomena in dieser Nacht erleben sollte. Die war noch nicht lange in ihre Kajüte zurückgekehrt, da erschienen gleich zwei Herren mit goldenen Litzen bei ihr. Jeder hatte eine Flasche Champagner in der Hand. Nach dem dritten Glas verlor Filomena sogar die Bedenken, mit den Männern über das Leben auf der Insel zu berichten. Auf einmal hatte sie gleich vier Hände an sich, alle an sehr empfindsamen Stellen. Sie schüttelte ihre Bedenken ab und sagte sich in ihrer Sektlaune, dass sie ja so viel nachzuholen hatte. Es war eine verdammte Arbeit für sie, die beiden Kerle aus ihren Klamotten zu schälen, während die ihren splitternackten Körper mit Händen und Lippen zur Raserei brachten. Wie eine Siegerin kam sie sich vor, als sie später zwischen den beiden nackten Männern kniete und in jeder Hand so ein keines pochendes Ungetüm hielt. Ein Schauer löste bei ihr den nächsten ab, weil sie daran dachte, wie ausgehungert Männern sein mussten, die schon wochenlang auf dem Meer herumschipperten. In dieser Nacht erlebte Filomena Dinge, von denen sie nur aus ihren geheimsten Träumen wusste. Was die Männer nacheinander mit ihr taten, das war schon einsame Spitze. Als sie sich dann aber anschickten, sich gemeinsam mit ihr zu vergnügen, trat sie im Überschwang der Gefühle sogar für einen Moment ab. Erschreckt wich der Mann zurück, der hinter ihr hockte. Der, auf dessen Schenkel sie ritt, klopfte behutsam ihre Wangen. „Oh nein“, schrie sie außer sich, „es geht schon wieder. Bitte nicht aufhören. Es ist so unbeschreiblich schön.“ Sie bekam ihren Willen und der Mann hinter ihr auch wieder sein Vergnügen.
Die Ankunft in der Heimat war für Professor Goodman und seine Frau keine reine Freude. Viele Menschen um sie herum schnitten sie betreten. Es hatte zu viele Gerüchte gegeben. Man wusste ihre lange Abwesenheit nicht einzuordnen.
Eine Auszeichnung, aus der man im Innenministerium ein richtiges Geheimnis machte, nahm Bill noch hin, um nicht unnötig Staub aufzuwirbeln. Ansonsten konnte er nicht vergessen und verzeihen, wie man mit ihm umgegangen war. Bei offenen Worten hätte er sogar verstanden, wenn er für die Öffentlichkeit verschwinden musste. So wie man mit ihm umgegangen war, das war unverzeihlich. Oft hatte er schon darüber nachgedacht, was geworden wäre, wenn der Komet tatsächlich eingeschlagen wäre. Er, seine Frau und Filomena hätten mit Sicherheit die zivilisierte Welt nie wieder gesehen. Sein Entschluss stand fest. Er nahm seinen Abschied beim Institut und half seiner Frau, sich eine eigene Existenz aufzubauen. Sie wollte schon immer ein Cafe oder eine Gaststätte eröffnen, weil sie aus dem Gewerbe kam. Genug Geld hatten sie, um es so aufzuziehen; dass sie beide davon leben konnten. Es wurde natürlich kein Cafe und keine Gaststätte schlechthin. Ein Club wurde es, in dem der Betrieb erst nach Mitternacht so richtig losging. Hanna befriedigte es sichtlich, dass nun bei ihr die Animiermädchen ihren Dienst taten, wie sie es früher für andere tun musste.
Bill füllte seine Zeit in der Hauptsache damit aus, endlich zu schreiben, was schon so lange in seinem Schreibtisch und im Computer auf Veröffentlichung wartete. Ansonsten trieb er sich in der Nacht gern in Hannas Club herum. Die sah es nicht ungern, wenn er sich bei den hübschen Mädchen richtigen Appetit holte und dann zu Hause mit ihr zünftig frühstückte.
Hannas Wunsch vom Schiff, noch ein einziges Mal mit Filomena zu lieben, erfüllte sich auch noch, allerdings auf eine ganz andere Weise. Sie war mit ihrem Richard eines Tages im Club aufgetaucht. Die Freude war natürlich groß. So groß sogar, dass man sich zur Polizeistunde noch gar nicht trennen wollte. Prompt landeten sie in Goodmans Wohnung. Die drei Insulaner wärmten natürlich nach vier Monaten all ihre Inselerinnerungen auf. Durch Richards Anwesenheit musste allerdings auf pikante Details verzichtet werden. Während der Unterhaltung spann Hanna heimlich die Fäden. Sie sorgte immer dafür, dass besonders Richards Glas immer gut gefüllt war. Der Morgen graute schon, als jeder Mal heimlich gähnte. Den Aufbruch der Gäste wusste Hanna zu verhindern. Sie sagte so entschlossen: „ihr schlaft natürlich bei uns“, dass niemand zu widersprechen wagte.
Übermütig zog sie Filomena an den Händen ins Bad. Unter der Dusche erfüllte sie sich all ihre Wünsche, die sie schon so lange zurückgestellt hatte. Rasch taute auch Filomena auf. Sie war dann ganz plötzlich so spitz, dass sie mit breiten Beinen vor Hanna stand und beinahe um einen Orgasmus winselte. Gleichzeitig machten sie sich ein hektisches Petting.
Die Männer guckten nicht schlecht, als die Frauen splitternackt durch das Wohnzimmer rannten und im Schlafzimmer verschwanden. Richard wollte aufspringen. Hannas Werk war gut vollbracht. Er rutschte gleich wieder in seinem Sessel zusammen. Bill sah seine Erregung. Er murmelte: „Lass sie. Das hat mit dir nichts zu tun und mit mir auch nicht. Sie haben sich auf der Insel lieben gelernt.“
Aufgeregt fragte Richard nach: „Ist Filomena etwa lesbisch? Was machen die beiden miteinander?“
Bill unterdrückte sein Lachen. Das kleine Biest dachte er, es läuft doch alles wie immer nach ihrer Regie.
Richard wankte zum Schlafzimmer und steckte den Kopf durch die Tür. Er kam gar nicht wieder. Bill konnte sich gut vorstellen, dass er am Binder durch die Tür gezerrt wurde. Einen Schluck nahm er noch. Dann tobten sie bis zum Abwinken zu viert im Ehebett. Hanna bekam endlich ihren Wunsch erfüllt, es einmal mir zwei Männern gleichzeitig zu erleben.