Schon tagelang hatte ich die Zeitung studiert, weil ich nach einem Teilzeitjob suchte. Seit ich von meinem Mann getrennt lebte, fiel mir die Decke auf den Kopf. Ich hatte nichts als meinen Haushalt zu machen. Versorgt war ich durch die freiwilligen Zuwendungen meines Noch-Ehemannes reichlich. Trotzdem wollte ich mich langsam mal auf eigene Füße stellen, weil ich auch nicht wusste, wie lange seine freiwillige Großzügigkeit anhalten würde.
Bei den kleinen Inseraten fischte ich eines heraus, in dem ein Blinder Betreuung für halbe Tage suchte. Kurzentschlossen telefonierte ich mit ihm. Alles klang recht gut, was die Aufgaben und die Vergütung anbetraf. Seine warme sonore Stimme hatte mich sofort für ihn eingenommen und ich schien auch einen guten Eindruck auf ihn zu machen. Wir verabredeten uns also zu einer ausführlichen Aussprache.
Ich war verblüfft. Ein Bilderbuchmann! Dreißig mochte er sein. Sein volles lockiges schwarzes Haar konnte ihn auch etwas jünger erscheinen lassen. Ein ausgesprochen kantig geschnittenes Gesicht hatte er und verführerische Lippen. Die waren wohl so recht zum Küssen gemacht. Mit seinen ca. einsneunzig wirkte er nicht etwa lang und schlaksig. Die Proportionen stimmten einfach. Als ich ihm die Hand gereicht hatte, schreckte ich zurück, weil er ohne jede Nachfrage mein Gesicht betastete, mein Haar und meine Schultern.
In kurzen Zügen erfuhr ich, dass er sehr gut situiert war, weil er gerade eine größere Erbschaft gemacht hatte und auch nach einem Unfall eine ziemliche Entschädigung einfahren konnte. Daher also die ziemlich gute Vergütung, die er mir für die Halbtagsarbeit angeboten hatte. Freilich, die Aufgaben waren auch nicht viel anders, als mein eigener Haushalt. Immerhin kam noch dazu, dass ich ihn nach Möglichkeit ausführen sollte. Vorgelesen wollte er auch haben, da er die Blindenschrift noch nicht beherrschte. Dazu kam der notwendige Schriftkram.
Rasch waren wir uns einig und ich schon zwei Tage später in seinen Diensten. Sehr gut hatte ich mir meinen Arbeitsbeginn nicht ausgewählt. Es war Hochsommer und es wurde immer heißer. Nach wenigen Tagen hatte ich mich voll daran gewöhnt, dass der Mann nichts von mir sehen konnte. Daher konnte ich es mir auch leisten, mich bei meiner Arbeit recht frei zu machen. Es dauerte nicht lange, bis ich die Hausarbeit nur im Slip und Büstenhalter erledigte. Manchmal war es nur erträglich, wenn ich mich so ein Weilchen vor den Ventilator stellte und meinen Körper kühlte.
Mit der Zeit wurde ich übermütig. Recht frivol präsentierte ich mich vor diesem Mann. Ich streichelte manchmal sogar über all meine empfindlichen Stellen, wenn mich seine Erscheinung mal wieder erregte. Oft hatte ich schon zu Hause gesessen und mit mir gestritten, ob ich etwa in diesen Mann verliebt war oder ob ich ganz einfach nur Lust auf Mann hatte.
Der Sommer schien alle Temperaturrekorde der letzten hundert Jahre brechen zu wollen. Die Temperatur verführte mich, auch noch den Slip und den Büstenhalter abzulegen, als ich vor dem Mann saß und ihm aus einer Reisebeschreibung vorlas. Da geschah es. Er fingerte auf dem Tischchen nach seinem Feuerzeug und bekam meinen Slip in die Hand. Ich wagte einfach nicht zu verhindern, dass er ihn abtastete. Schließlich drückte er ihn unter die Nase. Ganz still blieb ich, als er messerscharf schlussfolgerte: „Sitzt du etwa nackt vor mir?“ Gleich erhob sich nicht nur der ganze Mann, sondern sichtlich auch etwas in seiner Hose. Er kam die zwei Schritte auf mich zu und strich mit seinen Händen von den Schultern über die Arme und vom Hals bis auf die Brust. Es konnte ihm nicht entgehen, wie heftig ich zusammenzuckte, wie sich meine Arme mit einer Gänsehaut überzogen. Sanft packte er mich an den Schultern und zog mich zu sich hoch. Für ihn entschied wohl alles, wie gefügig ich ihm folgte. Diesmal trafen seine tastenden Hände zuerst meinen nackten Hintern und begaben sich über die Hüften nach oben. Sein begieriges Knurren törnte mich unheimlich an, als er beide Brüste in seinen Händen zu wiegen schien. „Sind die herrlich“, flüsterte er und hauchte mir den ersten Kuss auf das weiche Fleisch. Sehnsüchtig legte ich einen Arm um seinen Hals und drückte meine Lippen auf seine. Wie ein Vulkan sprang der Mann an. Unsere Zungen balgten miteinander, stießen und rieben sich, als wäre es für uns beide der erste Kuss. Ganz plötzlich löste er sich von mir, machte sogar einen halben Schritt von mir weg und sagte beinahe sachlich: „Treib ja kein Spiel mit mir. Ich könnte es nicht ertragen.“
Gleich hing ich mit beiden Armen wieder an seinem Hals, küsste ihn und war mir sicher, dass ich mich in diesen Mann verliebt hatte. Beinahe schlaff stand er vor mir, als ich ihm das Hemd von den Schultern streifte und seine Hosen auf die Waden rutschen ließ. Was gerade an seinem Bauch noch so prächtig gestanden hatte, schrumpfte nun zusehends. Ich konnte mir gut vorstellen, dass das einfach an der Situation lag. Unsicher war er und auch sehr nervös. Nur ein paar Griffe bedurfte es und ich hatte sein Prachtexemplar wieder so in Schuss, dass ich ihn in meinem Mund liebkosen konnte. Ungebremst schrie er auf und drückte meinen Kopf ganz fest an sich. Ich musste mächtig aufpassen, dass der Lümmel mir nicht ans Zäpfchen stieß. Außer Rand und Band geriet der Mann. Ängstlich dachte ich daran, dass seine Beine noch von den Hosen wie gefesselt waren. Bei einem unbedachten Schritt konnte er sich langlegen. Schnell half ich ihm heraus, dann legte er mich lang. Ich wunderte mich, mit welchem Geschick er mich auf den Rücken bugsierte und neben mir zum Liegen kam. Eine ausgesprochene Streichelsinfonie begann. Noch niemals hatte je ein Mann meine Körper so liebevoll und ausdauernd gestreichelt. Klar, er tat es offenbar, um sich alle meine Äußerlichkeiten einzuprägen. Um die Pussy machte er langen einen Bogen. Die wollte er offensichtlich allein mit seiner Zunge und mit den Lippen erkunden. Das kam aber erst, als er mit feuchten Lippen überall dahin huschte, wo er mit den Händen schon gewesen war. Ich hatte in der Tat das Gefühl, als würde ich auf Wattewolken schweben. Als seine Zunge sich zum ersten Mal durch die Schamlippen schlich, war ich einfach überfordert. Ein mächtiger Orgasmus brach aus mir heraus. Es war nicht nur der Stau von mehreren Monaten Enthaltsamkeit, sondern auch eine Reaktion auf die unendlich lange streichelnden Hände und Lippen. Ein Anfänger war der Mann nicht. Er verstand es, mit raffinierten Zungenschlägen und saugenden Lippen am Kitzler, mir Sekunden später den nächsten Höhepunkt zu bescheren. „Oh, ich liebe dich“, schrie ich dazu heraus, „und wie ich dich liebe.“
Für ein paar glühende Küsse zog er sich erst mal von der Muschi zurück. Allerdings schickte er sofort seine Finger dahin, wo sich die Zunge gerade getrennt hatte. Auch im Petting war er ein Meister. Zwischen zwei Küssen gestand er: „Ich liebe dich auch.“
Nun hielt ich es einfach nicht mehr aus. Ich wälzte mich herum und auf seinen Bauch. Mir fiel ein, dass er nicht sehen konnte, wie lustig meine vollen Brüste bei den ersten Stößen wippten. Ich holte seine Hände dahin, weil ich mich langsam daran gewöhnte, dass seine Hände für die Augen sehen mussten.
Ich merkte, dass er bald den Rückzieher machen wollte. So lange ich mit meinem Ex zusammen gewesen war, konnte ich mich immer auf die Pille verlassen, warum sollte ich es nun nicht mehr. Ich setzte mich voll auf, sodass er keine Chance hatte, mir sein gutes Stück zu entziehen. Ich brachte meine Beckenmuskulatur in Bewegung, bis ich merkte, dass bei ihm schon alles zu spät war. Dann gab ich ihm mit zünftigen Hüftschwüngen den Rest. Seine gurgelnden Kehllaute verrieten mir, wie glücklich und zufrieden er war.
Inzwischen warten wir darauf, dass die Scheidung von meinem Ex endlich über die Runden geht, weil wir heiraten wollen.