Es mag an dem Film „Sonnenallee“ gelegen haben, dass ich mich mit Jens zu einem Lehrgang für den Gesellschaftstanz angemeldet hatte. Wir waren nicht das einzige Paar aus unserer Gegend. Auch Sandra und Knut trafen wir dort. Mit den beiden waren wir weitläufig ein bisschen befreundet. Soll heißen, dass wir noch während der Schulzeit hin und wieder etwas gemeinsam unternommen hatten. Während der Tanzstunde hatten wir bald alle unsere Vorbehalte abgestreift. Es hat uns Spaß gemacht. Alle waren wir zwischen siebzehn und zweiundzwanzig. Zuerst fühlte ich mich mit meinen neunzehn Jahren schon zu alt für die „Mätzchen“. Als ich aber merkte, wie die Anforderungen stiegen, korrigierte ich meinen Standpunkt, Jens auch.
Für das Bergfest hatten sich die Veranstalter ein besonderes Bonbon ausgedacht. Während bisher eigentlich bald jeder mit jedem getanzt hatte, wurden für diesen Abend feste Paare ausgelost. Jeder hatte ein Los zu ziehen, dem irgendein Name aus einem Märchen aufgedruckt war. Ich zog Schneewittchen und war gespannt, wer sich als böse Stiefmutter entpuppen würde. Angenehm wurde ich überrascht. Als ich aufgerufen auf der Tanzfläche stand, kam Knut auf mich zu und machte eine formvollendete Verbeugung. Ich traute meinen Augen nicht, dass ein paar Minuten später mein Jens als Wolf mit Sandra als Rotkäppchen für den Abend verkuppelt wurden. Ironie des Schicksals; zwei Paare über Kreuz!
Weil nur drei Teilnehmer unter achtzehn waren, wurde beim Bergfest auch Alkohol ausgeschenkt. Ich war daran nicht gewöhnt und deshalb irgendwann verblüfft, dass ich plötzlich auf dem Gang zu den Toiletten in Knuts Armen lag und geküsst wurde. Ich kicherte albern, weil ich wirklich einen heftigen Schwips hatte. Knut hatte sich vermutlich besser im Griff. Mir war bald so, als ging er planmäßig auf sein Ziel los. Er drängte mich in eine der Garderoben, die eigentlich für Paare da waren, die an diesem Institut Turniertanz betrieben. Ich kicherte immer noch, als er von innen den Schlüssel im Schloss drehte und mich noch fester in die Arme nahm. Mulmig wurde mir, weil er sofort eine Hand in meinem tiefen Rückenausschnitt bis zu den Pobacken schob und gleich sogar noch ein Stückchen tiefer. Nur zögernd setzte ich mich zur Wehr. Ich glaubte noch immer, dass Knut nur einen Scherz trieb. Als ich merkte, wie ernst es ihm war, hatte ich inzwischen schon feuchte Höschen. Der verdammte Alkohol hatte mich wohl ziemlich willig gemacht, vielleicht sogar schon geil. Ich redete zwar noch auf ihn ein, dass er den Unsinn lassen sollte, aber es war kein Unsinn mehr. Knut war scharf wie eine Rasierklinge. Es dauerte nicht lange, bis er seine Hose aufspringen ließ und meine Hand zu seinem guten Stück führte. Seine heftige Reaktion verführte mich, meine Faust über die ganze Länge zu schieben. Ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen, dass ich schon beim ersten Kuss meine Zähne öffnete. Wie ein Entfesselungskünstler kam mir Knut vor. Verdammt geschickt befreite er mich von meinen Strumpfhosen. Als er sich um den Slip kümmerte, konnte ich es schon gar nicht mehr erwarten.
„Weißt du, wie lange ich schon scharf auf dich bin“, hörte ich hinter mir und wurde auch schon auf einen Schminktisch gebeugt. Als er sich hinter mich stellte und mir den Rock auf den Rücken schlug, machte ich einen letzten untauglichen Versuch: „Du weißt, dass ich mit Jens zusammen bin.“ „Ja, und ich bin mit Sandra zusammen. Wir sind auch fest zusammen, aber wir sehen das nicht so eng. Sandra ist vielleicht gerade dabei, deinen Jens zu verführen. Wir machen schon hin und wieder mal eine Extratour, obwohl wir uns von ganzem Herzen lieben. Wir waren auch schon zweimal in Niedersachsen in so einem Swingerclub.“
Ich hörte fasziniert zu und wurde auch schon von hinten wundervoll ausgefüllt. Selbst, wenn ich gewollt hätte, ich hätte mich dem tollen Reiz nicht mehr entziehen können. Bisher hatte ich nur mit Jens geschlafen. Es war mir in diesem Moment ein ganz besonderer Reiz, dieses fremde Stück Mann zu genießen, der es so ganz anders machte als Jens. So verhalten und lustbetont hatte es Jens mit mir noch niemals getan und er hatte auch in dieser Position noch nie um mich herumgegriffen und mein Lustknöpfchen verwöhnt. Mir war, als fiel mein Schwips von mir ab. Ich war voll dabei, wie Knut einen mächtigen Schmetterlingsschwarm in meinem Leib in Bewegung setzte. Ich merkte, wie freudig er zusammenfuhr, als ich durch meine Beine griff und packte, was ich erreichen konnte. Zärtlich rieb ich seine Knollen aneinander, bis er mich warnte. Ich begriff und war mit meinen Gedanken nur noch in meinem Bauch. Ganz leicht wurde mir, wie hohl im Kopf, und die Schamlippen fingen fein an zu brennen. Ich fiel aus allen Wolken. So schnell war ich noch niemals gekommen.
An diesem Abend hatte ich noch keine Ahnung davon, dass Knut mich mit Jens Zustimmung verführt hatte. Die beiden Männer waren zuvor ins Gespräch gekommen und beide ganz scharf darauf geworden, einen flotten Vierer zu veranstalten. Für mich war es eine Überraschung, dass mir Jens eine Einladung zum Rommeespiel bei Sandra überbrachte. Irgendwie hörte ich die Nachtigall trapsen, gab mich aber ganz überrascht. Der Abend bei Sandra verlief nahezu ohne Alkohol. Eigentlich begnügten wir uns alle mit Schorle. Als die Diskussion um den Einsatz ging, sagte Knut cool: „Wenn Jens gewinnt, darf er mit meiner Sandra schlafen. Wenn Sandra gewinnt, darf sie mit Jens schlafen.“„Spaßvogel“, rief ich ausgelassen, „und du schläfst dann in jedem Falle mit mir.“
Das allgemeine Gelächter lockerte die pikante Situation auf. Es war ja schließlich ein Antasten und Herantasten, was Knut da abgelassen hatte. Keine zwei Stunden später lagen wir zu viert auf Sandras Bettcouch. Wir Frauen hatten uns gegenseitig ausgezogen und trieben ein raffiniertes Spiel miteinander. Es war auch höchste Zeit, denn wir hatten uns während des Kartenspiels ganz schön aufgemöbelt. Die Männer genossen erst mal mit den Augen. Ich kniete gerade zwischen Sandras Schenkeln und flüsterte verliebt mit ihrem Schmuckstück, da wurde ich von hinten genommen. Es gab keinen Zweifel, dass es Knut war. Sandra streckte begehren ihre Hände nach Jens aus. Der hielt sich nun auch nicht mehr zurück. Er kauerte sich neben sie und ließ sich von ihrem wunderschönen Kirschmund verwöhnen.
Ich wusste mitunter gar nicht, was mich mehr erregte. War es, dass ich versessen an Sandras Pussy naschte und spürte, wie sie kam, wie es scheinbar fein zu rieseln schien. Oder waren es Knuts verhaltene lustbetonte Stöße? Vielleicht machte es mich aber auch über alle Maße an, weil ich hin und wieder aufblickte und sehen konnte, wie sich mein Jens unter Sandras saugende Lippen vor Wonne wand. Ich fragte mich einen Augenblick, warum mich das nicht mal eifersüchtig machte. Natürlich hatte ich absolut keinen Grund, weil es mir Knut ganz hervorragend besorgte. Ich erwischte mich, einen Vergleich zu ziehen, bei dem Jens nicht unbedingt gut wegkam. Ich nahm mir vor, ihm bei Gelegenheit beizubringen, dass er es mir nicht immer so hastig machen sollte.
In dieser Nacht bekamen wir Frauen nacheinander noch das Vergnügen, von beiden Männern gleichzeitig durchgezogen zu werden. Das war der Startschuss zu einer immer noch anhaltenden ganz besonderen Freundschaft.